Heute kann niemand über einen Mangel an Medien klagen. Zum Frühstück
Zeitungen und Radio, auf der Straße Werbeplakate, Musikberieselung
im Supermarkt und im Café, Zeitschriften im Wartezimmer, abends
Fernsehen, kurz im Internet surfen oder ins Kino...
und wir machen noch mehr Medienflut.
"medienflut - verein für emanzipatorische medienarbeit e.V." wurde im November 1998
von Leuten ins Leben gerufen, die schon länger mit Medien wie
Video, Internet oder Print arbeiten. Neben der Produktion und Verbreitung
von Filmen, Ausstellungen, Artikeln, Internetseiten etc. steht für
uns MedienfluterInnen die Diskussion um emanzipatorische Ziele von Medienarbeit
und -produktionen im Vordergrund.
Medienflut ist offen für InteressentInnen und sucht darüber
hinaus die Zusammenarbeit mit bestehenden Vereinen und Initiativen im Bereich
Medienarbeit
EMANZIPATION
Die herrschende Medienlandschaft ist, wie das gesamte Gesellschaftssystem,
vor allem am Profit orientiert und hindert die Menschen daran, sich
frei zu entfalten. Es gibt die Freiheit, zwischen BILD, FAZ und taz zu
wählen, aber es gibt kaum eine Chance, tatsächlich Einfluß
auf Meinungsbildungsprozesse zu nehmen. So gab es z.B. kaum Möglichkeiten,
Informationen und Argumente gegen den Krieg im Jugoslawien zu veröffentlichen.
Geld regiert die Welt - auch die der Medien.
Die meisten Menschen in diesem Land
werden durch Lohnarbeit in ihrer Freiheit
eingeschränkt. Sie sind gezwungen, so zu arbeiten, wie ihre Firma
das will. Und die Gewinne, die von vielen erwirtschaftet werden, stecken sich
die EigentümerInnen der Firma allein in die eigene Tasche.
Frauen sind gezwungen,
sich männlichen Herrschaftsverhältnissen
unterzuordnen.
Menschen aus armen Ländern
werden von Konzernen und Interessengruppen
aus den reichen Ländern ausgebeutet.
Menschen mit "anderer" Hautfarbe,
Religion etc. werden diskriminiert und
oft ökonomisch und sexuell ausgebeutet.
Der Raubbau an den Ressourcen der Erde
schließlich schränkt die Überlebenschancen aller Menschen ein.
Emanzipation, das ist für uns die allumfassende Selbstbefreiung der Menschen aus
diesen Zwangsverhältnissen. Wir gehen davon aus, dass ein aufklärerischer
und gleichberechtigter Umgang mit Medien dazu beitragen kann, emanzipatorische
Ziele in diesem Sinne zu verwirklichen. Aufklärerischer und gleichberechtigter
Umgang mit Medien heißt für uns:
- Produktion von Medien mit emanzipatorischen Inhalten
- Entwicklung einer emanzipatorischen, gleichberechtigten Arbeitsweise in der
Diskussion und Produktion
- Vermittlung von Medienkompetenz
Dabei ist uns wichtig, mit unseren Medien Meinungsbildung zu beeinflussen und
Menschen zum eigenen Handeln zu motivieren.
MEDIEN & ARBEITSBEREICHE