“Ziel fortschrittlicher Politik sollte sein,
die Option vergesellschaftender Umgestaltungen im Bereich der
Bodenpolitik offenzuhalten.
Wichtig ist die Schaffung mehrheitlicher Erkenntnis, daß
notwendige Aufgaben der städtebaulichen Entwicklung nicht
gelöst werden können bei Beibehaltung der bestehenden
Bodeneigentums- und Verwertungsverhältnisse.
Visionen großer Veränderungen der Zukunft reifen immer im
Schoße der politischen Praxis der Gegenwart heran. Sie werden in
dem Umfang zu aktuellem Handlungsbedarf, wie die praktische
Erkenntnis wächst, daß sie absolut notwendig sind, um
gesellschaftlichen Fortschritt zu sichern .”[1607]
Können Hausbesetzungen in den neunziger Jahren noch dazu
beitragen, diese Option offenzuhalten?
Kann eine neue, demokratische - an sozialen wie ökologischen
Kriterien orientierte - kommunale Planungs- und Wohnungspolitik
mit Hilfe von bewußten Verstößen gegen das im Kapitalismus
garantierte Recht auf Privateigentum an Häusern sowie Grund und
Boden schneller durchgesetzt werden?
Bevor wir versuchen, Antworten auf diese Fragen zu finden,
schauen wir uns zunächst an, was aus den besetzten Häusern und
den BesetzerInnen geworden ist.
[1602] Vgl. Kap. B.I.2 (Wohnung als Menschenrecht).
[1603] Vgl. Kap. B.I.3. (Wohnen als Staatsziel bzw.
Grundrecht).
[1604] Vgl. Kap. B.II.4. (Die Suche nach Alternativen).
[1605] Vgl. Kap. C.II.1.3.3 (1968 ff.: MieterInnenproteste,
Hausbesetzungen und halbherzige Reformen).
[1606] Vgl. Kap. B.II.4. (Die Suche nach Alternativen).
[1607] PDS/Linke Liste im Bundestag, Wohnen ist Menschenrecht,
S. 83.